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Bundespolizisten am Münchner Flughafen bringen 30-Jährigen direkt ins Gefängnis
Nach der Haft ist vor der Haft. Ein 30-Jähriger hat gerade eine Haftstrafe in Frankreich abgesessen, schon muss er wieder ins Gefängnis.
Bundespolizisten haben den deutschen Staatsangehörigen gestern (5. Dezember) festgenommen und anschließend nach München-Stadelheim eingeliefert, gleich nachdem dieser von französischen Kollegen direkt aus einer französischen Haftanstalt im Erdinger Moos angeliefert worden war. Der Kölner war von der Justiz in seiner Heimatstadt bundesweit mit Vollstreckungshaftbefehl gesucht worden.
Der gebürtige Bergisch-Gladbacher war in Frankreich offenbar wegen Drogendelikten verurteilt worden und hatte deshalb im Südosten des Landes eine sechsmonatige Haftstrafe absitzen müssen. Nachdem diese verbüßt war, haben die dortigen Behörden seine Abschiebung veranlasst und französische Polizeibeamte ihn gestern nach München gebracht.
Als die Münchner Grenzpolizisten den jungen Mann in Empfang nahmen, sollte sich herausstellen, dass er nicht nur in Frankreich straffällig geworden war. Im polizeilichen Fahndungssystem fand sich eine Notiz der Kölner Justiz. Dort war der 30-Jährige im August letzten Jahres von einem Amtsrichter wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz zu 800 Euro Geld- oder ersatzweise 20 Tagen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nachdem der Verurteilte aber offensichtlich einem Urlaub in der Provence den Vorzug gegeben und den Justizschulden an seinem Wohnort keine Bedeutung beigemessen hatte, hat die Staatsanwaltschaft in der Metropole am Rhein die Polizeibehörden um Suche nach und Festnahme des Untergetauchten gebeten.
Dieser Bitte kamen Bundespolizisten am Münchner Flughafen jetzt nach, als ihre französischen Kollegen den Gesuchten bei ihnen ablieferten. Auch gestern bei den Bundesbeamten konnte der Verurteilte die von der Justiz in NRW geforderte Geldsumme nicht aufbringen. Daher konnte der Zwangsreisende dann auch nur kurz Frischluft schnuppern, bevor die deutschen Polizisten ihn direkt aus den Händen der französischen Kollegen umgehend in die Hände der Justizbeamten in München-Stadelheim übergaben.
Bildunterschrift:
Mehrmals täglich ziehen Bundespolizisten am Münchner Airport mit Haftbefehl gesuchte Männer und Frauen aus dem Verkehr. Am Donnerstag musste ein 30-Jähriger aus der Haft in Frankreich gleich wieder eine Haftstrafe in Deutschland antreten.
Am Dienstag (16. April) hat die Bundespolizei einen europaweit gesuchten serbischen Staatsangehörigen festgenommen, der des Einschleusens von Ausländern verdächtig ist.
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