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Informationen rund um den Flughafen München

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25.07.2016 - Flughafen München (MUC)

Fahrrad-Tour hinter den Flughafen-Zaun

Radfahren in der Natur und ein technisches Mega-Zentrum der Luftfahrt – mehr als das Thema „Verkehr“ dürfte Beides wohl nicht gemeinsam haben, könnte man meinen. 31 Teilnehmer der Flughafen-Tour am vergangenen Samstag ließen sich also überraschen und haben Natur- und Umweltschutz erfahren und erlebt.

Die Organisatoren Christian Stoschek und Edi Waldmann von der FMG begleiteten zusammen mit Tourenleiter Max Ganser die ADFC-Radler vom Start in Erding nach Schwaig, wo dann Hermann Blomeyer, Umwelt-Ressortchef am Flughafen München, die Gruppe in Empfang nahm und in die Umwelt-Tour einwies.

Die Tour „innerhalb aller Schutzarten“ führte entlang der Südbahn außerhalb des Betriebsgeländes zu mehreren Haltepunkten, bei denen das Hochwasser- Schutz-System, die Flughafenwiesen und ihr Artenreichtum an Vögeln innerhalb des Vogelschutzgebiets “Nördliches Erdinger Moos“ erklärt wurden.

Am Übungsplatz für beide Flughafen-Feuerwehren mit dem rostigen Torso eines Airliners vorbei ging es zum Ludwigskanal, wo die Goldach verrohrt unter dem Flughafengelände durchgeführt wird. Auf Höhe des Tanklagers folgten weitere Erklärungen zu den Verbräuchen an Kerosin und zur Triebwerksprobehalle. Im Norden, wo die Goldach wieder zu Tage tritt, hat sich der Biber an den Bäumen am Ufer zu schaffen gemacht, was aber bisher kein Problem zu sein scheint. Entlang der Nordallee ging es Richtung Osten bis zum Besucherzentrum, hier gab´s Brotzeit.

Dann fuhren erstmalig Radfahrer auf ihren Rädern in den Sicherheitsbereich des Münchener Flughafens ein. Gewöhnungsbedürftig einerseits, aber auch beruhigend andererseits war die intensive Kontrolle, zunächst der Personen und ihrer Tascheninhalte per Scanner und dann der Fahrräder durch genaue Sichtung. Das neue Blockheizkraftwerk, der Grüngürtel der Randzone, Flugzeugenteisung mit Recycling des Enteisungsmittels standen dann an der Nordbahn im Focus. Innerhalb und entlang des nördlichen Zauns, am sehr breiten Grünstreifen entlang der Nordbahn, der einen eigenen Mähplan für das Lang- und Kurzgras nötig macht, folgten Hinweise zu Grundwassermessung, Windturbulenzen, Luftqualität und in diesem Zusammenhang auch zum Biomonitoring am Ostende der Nordbahn. Zweimal hörte man auch Vergrämungsschüsse, die den Vogelschlag im Anflugbereich verhindern sollten.

Nicht einfach hatte es der Umweltbeauftragte, da stets der Lärm startender Flugzeuge den Vortrag störte. Diesen Lärmpegel konnten die Teilnehmer auch anhand eines mitgeführten Messgeräts ermitteln. Keine Frage - und war sie noch so heikel, blieb ohne Antwort. So wurde das Thema „Ablassen von Treibstoff vor der Landung“ glaubhaft dahingehend beantwortet, dass diese von der Deutschen Flugsicherung (DSF) anzuordnende Notmaßnahme bei Langstreckenflugzeugen höchstens 2 -3 Mal im Jahr und ausschließlich in großer Höhe über wenig bewohntem Gebiet stattfindet.

Leider nur im Frühjahr kann man die im ausgewiesenen und abgezäunten Vogelschutzgebiet des Flughafens, den „Flughafenwiesen“, hier heimisch gewordenen Vogelarten wie den Große Brachvogel oder Kiebitze brüten sehen, wo es fast keine natürlichen Feinde für diese schlechten Flieger unter den Vögeln gibt. Auch zum Thema „Vogelschlag“ gab es Antworten. Vögel ab 2 Kilogramm Gewicht wie Graugänse oder ganze Vogelschwärme stellen eine Gefahr für Flugzeuge dar. Das den Verhältnissen des Flughafens angepasste Biomanagement mit speziellen Mähplänen, Bodenauflagen sowie geschultes Personal mit Überwachungsauftrag für die Flugbetriebsflächen oder auch die bauliche Verhinderung von Kiesweihern als Landeplätze von Graugänsen und anderer Großvögeln unmittelbar in den An- und Abflugzonen sorgen dafür, dass der Airport mit die geringste Vogelschlagquote im Bundesgebiet hat.

Das gesamte Umweltschutzsystem des Flughafens diene dazu, die Auswirkungen von Umweltbelastungen zu überwachen bzw. zu verringern, Klimaziele einzuhalten aber auch z.B. den hinzugewonnenen Artenreichtum an gefährdeten Vögeln und ihre Brutgebiete im Areal zu verteidigen. Nicht ohne Stolz wies Umweltchef Blomeyer darauf hin, dass es eine respektable Leistung sei, mit nur zwei unabhängig voneinander betriebenen Start- und Landebahnen bis zu 90 Flugbewegungen (Starts und Landungen) pro Stunde zu bewältigen.

Am Schluss gab´s für alle Teilnehmer ein kostbares Gläschen Honig von den Flughafenbienen, der nachweislich unbelastet ist. Im Gegenzug bedankte sich Kreisvorsitzender Horst Weise bei den FMG-Betreuern mit je einer Broschüre „Erlebnistouren mit dem Rad“. Für seine Service-Qualität ist der Airport weltweit hoch dotiert, die Passagiere machten ihn 2016 zum 5-Sterne Flughafen. Es darf das Thema Umweltschutz nicht dahinter zurückfallen und wenn man die erhaltenen Informationen der Tour zusammenfasst, könnte man die Hoffnung haben, dass alle dargelegten Bemühungen nur ein Ziel haben, Deutschlands zweitgrößten Airport zum „Grünen Flughafen“ zu machen. Ausgehend von den Vorgaben der Vergangenheit, unter Anderem Ausgleichsflächen im Flughafenbereich und außerhalb nicht nur einzurichten zu müssen, sondern auch permanent betreuen und weiterentwickeln zu wollen, ist Fachleuten etwas Großes gelungen: Natur und Technik so zu verzahnen, dass viele Nachteile erträglicher werden, als man bei der Inbetriebnahme seinerzeit erwarten konnte. Der Anspruch, Mensch und Natur zu schützen ist erkennbar und sollte auf hohem Niveau gehalten werden, koste es, was es wolle.
Quelle: ADFC Erding


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