08.08.2025 - Flughafen München
Flughafen München muss besser mit der Bahn erreichbar sein
© Imago
Die Bahnanbindung des Münchner Flughafens wird aus Sicht der bayerischen Wirtschaft einem internationalen Drehkreuz nicht gerecht.
Es drohe sogar ein handfester Wettbewerbsnachteil, warnt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK).
Die neun Industrie- und Handelskammern im Freistaat fordern mehr Tempo, Deutschlands zweitgrößten Airport endlich an das ICE-Netz anzuschließen. Auch die Erreichbarkeit mit S-Bahn und Regionalzug muss spürbar verbessert werden.
Bayerische IHKs fordern Tempo beim Anschluss an das ICE- und Regionalzugnetz
„Gerade jetzt während der Ferien zeigt sich wieder, dass die S-Bahn der Flaschenhals für Reisende auf dem Weg zum Flughafen ist. Leider gehören Störungen und Zugausfälle nach wie vor zur Tagesordnung – zeitgleich fehlt es an Alternativen“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Es braucht dringend Verbesserungen, für die Passagiere, für die Wirtschaft und nicht zuletzt für einen Erfolg der Mobilitätswende.“
Gößl macht deutlich: „Die mangelhafte Bahnanbindung schwächt den Airport im Erdinger Moos mit Folgen für die Attraktivität des gesamten Wirtschaftsstandorts Bayern.“ Um den Anspruch als sprichwörtliches „Tor Bayerns in die Welt” zu erfüllen, müsse alles getan werden, um Passagieren eine komfortable und verlässliche Anreise per Bahn zu ermöglichen – und das aus allen Richtungen im Einzugsbereich des Flughafens.
Konkret sprechen sich die bayerischen IHKs unter anderem für folgende Maßnahmen aus:
- Taktverdichtung bei der S-Bahnlinie 8
- Zusätzliche Flughafen-Express-Regionalzüge aus und in die verschiedenen Regionen Bayerns sowie Salzburg und Innsbruck
- Neubau eines Fernverkehrsbahnhofs am Flughafen und Anbindung des Flughafens an die Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Ingolstadt
- Anschluss des Flughafens an die Fernzugverbindungen von und nach Nürnberg, Stuttgart, Zürich, Innsbruck, Leipzig und Wien
Eine aktuelle Studie des Münchner ifo-Instituts im Auftrag der IHK für München und Oberbayern unterstreicht den Handlungsbedarf. Sie kommt unter anderem zu dem Schluss, dass der Flughafen mit einem eigenen Anschluss an das Fernzugnetz zu einem wahren Mobilitätsknoten werden könnte. Deutschlands zweitgrößter Airport sei dann nicht nur Start und Zielpunkt von Flugreisen nach Europa und in die Welt, sondern Umsteigehub mit kurzen Wegen.
Sowohl die Regionen Bayerns als auch die benachbarten Länder Salzburg und Tirol wären optimal an den Standort des Flughafens angebunden. Dies führe zu Unternehmensansiedelungen und neuen Arbeitsplätzen in der Flughafen-Region und sichere nicht zuletzt das nötige Wirtschaftswachstum im gesamten Freistaat, so die Ergebnisse der Studie.
Quelle: IHK für München und Oberbayern
alle Informationen zum Thema:
Erdinger Ringschluss