13.11.2025 - Flughafen München
Flughafen muss mehr tun für die Gesundheit seiner Beschäftigten!
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Bild: Archiv - Grüne Fraktion Bayern
Johannes Becher kritisiert Ignoranz gegenüber Belastung durch Ultrafeinstaub
Beim Thema Ultrafeinstaub stiehlt sich der Flughafen München weiterhin aus der Affäre.
Es ist wissenschaftlich gesichert, dass der Flughafen ein Hotspot für ultrafeine Partikel (UFP) ist, die von den Triebwerken der Flugzeuge ausgestoßen werden. Auch die gesundheitsschädigende Wirkung der UFP ist bekannt, die so klein sind, dass sie über die Atemwege bis ins Blut gelangen. Die Krankheitsquote der Flughafen-Beschäftigten ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich erhöht.
Das legt die Vermutung nahe, dass die Belastung durch UFP ein relevanter Faktor für die häufigere Erkrankung der Mitarbeitenden ist. Johannes Becher, Landtagsabgeordneter aus der Flughafenregion und stellv. Vorsitzender der Landtagsgrünen, hatte diesbezüglich zwei Anfragen an die Staatsregierung gestellt.
Das Ergebnis: Der Flughafen ignoriert die UFP und unternimmt wenig bis nichts, um die Belastung für die Mitarbeitenden zu reduzieren. Die Begründung der Flughafen München GmbH ist, dass es für UFP noch immer keinen Grenzwert gibt. „Die FMG handelt hier nach dem Prinzip „Was ich nicht wissen muss, messe ich nicht. Und was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Das ist absolut verantwortungslos gegenüber den Arbeitnehmer*innen!“, kritisiert Johannes Becher.
In keinem der Gebäude auf dem Flughafengelände wird gemessen, wie hoch die Belastung durch die UFP ist. Kein Gebäude ist mit Filteranlagen ausgestattet, die die UFP reduzieren könnten. Am Flughafen Schipol in Amsterdam gibt es beispielsweise eine solche Filteranlage im Testbetrieb, um die Belastung für das Personal und die Flugreisenden zumindest in den Innenräumen zu reduzieren.
Der FMG ist diese Anlage auch bekannt. Sie bleibt aber untätig und verweist auf den Testbetrieb und darauf, dass man erst jedes Gebäude individuell prüfen müsse, um zu sehen, ob das Filtersystem den Gegebenheiten vor Ort gerecht würde. „Für mich heißt das: Andere schöpfen alle Möglichkeiten aus und versuchen ihre Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen. Die FMG wartet ab und legt die Hände in den Schoß. Ein Unding!“, findet Johannes Becher.
Die hohe Krankheitsquote ist laut FMG ausschließlich auf die körperlich belastenden Tätigkeiten, Schichtarbeit und Aussetzung gegenüber der Witterung zurückzuführen. Einen negativen Einfluss durch die Schadstoffbelastung durch UFP zieht die FMG nicht einmal in Betracht. Und das, obwohl der DAK-Gesundheitsreport für die Flughafenregion bereits im Jahr 2023 neben Rückenschmerzen insbesondere einen Anstieg der Atemwegserkrankungen feststellte.
„Leider passt das alles ins Schema. Der Flughafen weigert sich seit Jahren, auf dem eigenen Gelände die UFP-Belastung zu messen. Dass die Belastung massiv sein muss, ist klar. Aber ohne konkrete Zahlen direkt vom Flughafengelände besteht auch keine Grundlage, um Reduzierungsmaßnahmen einzufordern. Aufhorchen lässt allerdings der neueste Bericht der Staatsregierung zur Belastung des Flughafenumlandes mit UFP, insbesondere der Stadt Freising. Jeden dritten Tag wird der von der WHO empfohlene Maximalwert für UFP überschritten! Hauptverantwortlich dafür ist der Flughafen. Die Leidtragenden sind die Menschen in der Flughafenregion und die Beschäftigten des Flughafens.“, resümiert Johannes Becher.
„Wir fordern den Flughafen auf, endlich tätig zu werden, Messungen auf dem Gelände und in den Innenräumen durchzuführen und die Belastung durch Maßnahmen wie Luftfilteranlagen, Taxibots und den vermehrten Einsatz von schwefelarmem Kerosin zu reduzieren. Dieser Verantwortung gegenüber Anwohner*innen und Personal muss der Flughafen endlich nachkommen!“
Quelle: Johannes Becher, MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag